Gerade Anfänger sollten einige Grundregeln fürs Bergwandern kennen. Für die optimale Vorbereitung habe ich Tipps des Deutschen Alpenvereins (DAV) um eigene Inhalte ergänzt.
Bergwandern ist schön und macht fit. Doch wenn du Anfänger bist, solltest du wissen, worauf du bei einer Bergtour achten solltest und welche potenziellen Gefahren Bergwandern mit sich bringt.
Gesund und fit in die Berge gehen
Bergwandern ist Ausdauersport. Die Belastung für Herz und Kreislauf setzt Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass du nicht außer Atem kommst. Als Anfänger solltest du dich zunächst einmal an leichte Touren herantasten und beobachten, wie dir Bergwandern an sich gefällt. Wenn du schon nach wenigen Höhenmetern außer Puste kommst, ist mehr Training angesagt. Gehe nur in die Berge, wenn du auch 100 Prozent fit bist. In bestimmten Höhen kühlt dein Körper schneller aus, was für einen geschwächten Körper nicht gerade förderlich ist.
Wanderung sorgfältig planen
In Wanderkarten, Wanderliteratur, im Internet und über Experten kannst du dich über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse im Vorfeld deiner Bergtour informieren. Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.
Ein besonders wichtiges Thema sind Gewitter in den Bergen. Gewitter zählen zu den gefährlichsten Wettererscheinungen. Der Meteorologe, Bergführer und Extremkletterer Albert Leichtfried hat mir im Artikel 7 essenzielle Tipps bei Gewitter in den Bergen seine wichtigen Tipps im Umgang mit diesem Wetterphänomen verraten.
Im Artikel Wetterkunde: 7 Tipps für Bergwanderer und Bergsteiger gibt Leichtfried allgemeine Tipps zum Bergwetter.
Auf vollständige Ausrüstung achten
Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso ein Erste-Hilfe-Paket und dein Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung. Viele Bergwanderer setzen heute ein GPS-Gerät ein. Dies macht vor allem bei aufkommendem Nebel Sinn, wenn der Verlust der Orientierung droht. Trotz moderner Technologie solltest du dich aber auch fragen, ob du bei bestimmten Wetterbedingungen, wie etwa starkem Nebel, deine Bergwanderung überhaupt startest.
Wenn du zum ersten Mal eine mehrtägige Trekkingtour planst, empfehle ich dir meinen Blog-Beitrag Tipps für ultraleichtes Gepäck beim Trekking.
Passendes Schuhwerk anziehen
Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit. Achte bei deiner Wahl auf eine perfekte Passform, eine rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und ein geringes Gewicht. Das Schuhwerk hat auch Einfluss darauf, wie schnell deine Füße beim Bergwandern ermüden. Bergwanderführer Michael Krämer gibt in seinem Gastbeitrag Tipps gegen müde Füße beim Wandern.
Auf Trittsicherheit achten
Wenn du ausrutschst oder stolperst, kann das schnell einen Sturz zur Folge haben. Stürze sind die häufigste Unfallursache in den Bergen. Beachte, dass ein zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achte vor allem auch darauf, dass du in steinigem, brüchigem Gelände keine Steine lostrittst, da es sonst zu einem Steinschlag kommen kann.
Wenn du gerne fotografierst, dann tue das nur, wenn du einen sicheren Stand hast. Beim Fotografieren während des Gehens kannst du leicht ins Stolpern kommen, was wiederum einen Sturz mit bösen Folgen haben kann. Diese Gefahr besteht gerade auf schmalen Bergpfaden in abschüssigem Gelände.
Auf markierten Wegen bleiben
Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich sind steile Altschneefelder.
Altschneefelder sind vor allem beim Bergwandern im Frühjahr ein Thema, über das du dich im Blog-Artikel Tipps für Bergtouren im Frühjahr informieren kannst.
Regelmäßige Pausen einlegen
Lege rechtzeitig und ausreichend Pausen zur Erholung ein. In Pausen kannst du außerdem die Berglandschaft und auf urigen Berghütten die Geselligkeit genießen. Essen und Trinken sind notwendig, um deine Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Stilles Wasser oder Saftschorlen sind dafür ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Nüsse sorgen für notwendige Kohlenhydrate und Energie und stillen den Hunger unterwegs.
Andere über Ziel, Route und Rückkehr informieren
Wenn du als Anfänger alleine in den Bergen unterwegs bist, zum Beispiel von einer Hütte zur anderen, solltest du beim Losgehen die Hüttenwirte über dein Ziel und deine Route informieren. Gleiches gilt, wenn du von einer Unterkunft im Tal eine Tagestour unternimmst und wieder zur Unterkunft zurückkehrst. In diesem Fall kannst du deinen Gastwirt über deine Bergwanderung unterrichten. Bedenke: Bereits ein kleiner Zwischenfall kann zu einer ernsten Notlage führen!