Sie haben etwas Mystisches. Sie sind einzigartig. Sie stammen aus der Eiszeit. Neun so genannte Karseen gibt es im Nordschwarzwald. Allesamt lohnende Wanderziele. Hier stelle ich sie euch der Reihe nach vor.
Still und unbewegt liegt er vor mir. Eingebettet in eine tiefe Mulde. Die Ränder sind steil, fast senkrecht, bis zu 150 Meter hoch. Ich fühle mich ein wenig wie in einem Theaterrund und lausche dem Publikum. Man kann es nur hören, wenn der Wind durch seine Nadeln weht und es sich sanft dazu bewegt. Dunkle Nadelwälder – das Publikum der Karseen im Nordschwarzwald.
Immer wenn ich vor einem Karsee stehe, geht es mir so. Ich betrachte das dunkle Wasser, in dem sich die Bäume des steilen Runds spiegeln. Manchmal liegen kleine Inseln auf den Seen, auf denen Enten und andere Vögel Unterschlupf finden. Oft sieht man seltene Vogelarten über die Seen fliegen. Einige Karseen sind Naturdenkmäler, Naturschutzgebiete oder sind, wie der Wildsee auf der Gemarkung Baiersbronn, umgeben von Bannwald. Hier ist er mehr als 100 Jahre alt.
Warum mich Karseen faszinieren
Auf vielen meiner bisherigen Wanderungen im Nordschwarzwald bin ich schon an Karseen vorbeigekommen, habe mich an ihrem Rand zu einer Rast niedergelassen oder sie von Aussichtspunkten bestaunt. So etwa den Huzenbacher See, auf den man vom Huzenbacher Seeblick aus einen wundervollen Blick hat. Die dunklen Karseen sind mystische Gebilde, und es verwundert nicht, dass sich so manche Sage und Legende um sie rankt. Mit einigen Seen verbinde ich persönliche Erinnerungen. So etwa tiefgehende Gespräche mit Menschen, die mir nahestehen oder einmal nahestanden – und immer wieder schweift mein Blick über die Oberfläche des Sees.
Karseen sind Überbleibsel einer Zeit, die uns fremd und bedrohlich erscheint, die Eiszeit. Die letzte ging vor rund 12.000 Jahren zu Ende, und damals lag der Schwarzwald unter einer mächtigen Schnee- und Eisschicht. In den Höhenlagen herrschte Dauerfrost und es gab Gletscher. Wer heute durch den Nordschwarzwald wandert, sich an einen Karsee auf einen Baumstamm setzt, kann sich das nur sehr schwer vorstellen.
Wie Karseen entstanden
Entstanden sind die Kare durch Schnee, der sich an den sonnenabgewandten Hängen der Berge sammelte. Aus dem Firnschnee wuchsen im Laufe der Zeit Gletscher heran, die durch weiteren Schneefall immer dicker und schwerer wurden. Durch wiederholtes Auftauen und Wiedergefrieren sowie unter dem Druck der Masse verdichteten sich die Schneekristalle.
Dann, vor rund 12.000 Jahren, endete die letzte Kaltphase im Alpenraum. Schmelzwasser bildete sich, auch unter den Gletschern im Schwarzwald. Irgendwann fingen die Schnee- und Eismassen an sich zu bewegen und die Gletscher kamen ins Rutschen. Auf ihrem Weg talwärts führten sie auch allerhand Gesteinsbrocken mit sich, die den Hang abschleiften. Diese Steinmasse sammelte sich unten im Tal und drückte eine Mulde, die Karmulde, in den Boden, während sich das mitgeschleifte Geröll am unteren Rand als Geröllwand auftürmte. Die so geschaffene Mulde füllte sich mit dem Schmelzwasser und Wasser aus Quellen und Bächen, die oberhalb des Hanges austraten. Ein Karsee war entstanden.
Warum eine Blog-Serie über Karseen?
Mit meiner Blog-Serie über die Karseen im Nordschwarzwald möchte ich euch teilhaben lassen an der Schönheit der Natur, wie sie sich mir auf meinen Wanderungen immer wieder bietet. Wenn ihr den Nordschwarzwald noch nicht kennt, so könnt ihr ihn durch diese Blog-Serie ein stückweit kennenlernen. Und vielleicht bekommt ihr ja Lust, selbst einmal zu einem Karsee zu wandern? Vielleicht wandern wir ja auch bald einmal zusammen dorthin?
Die folgende Liste enthält alle Karseen im Nordschwarzwald. Wo eine Verlinkung existiert, gibt es auch einen entsprechenden Blog-Artikel mit Bildern dazu. Schritt für Schritt werde ich die Liste aktualisieren.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Entdecken der wundervoll-magischen Karseen im Nordschwarzwald!
- Sankenbachsee
- Ellbachsee
- Wildsee
- Huzenbacher See
- Mummelsee
- Herrenwieser See
- Buhlbachsee
- Schurmsee
- Glaswaldsee
Der Sankenbachsee ist der einzige Karsee, in dem man baden darf. Lohnenswertes Wanderziel sind die oberhalb gelegenen Sankenbach-Wasserfälle.
In Arbeit…
In Arbeit…
In Arbeit…
In Arbeit…
Der Herrenwieser See liegt unterhalb der Badener Höhe und des Seekopfs auf 829 Meter Meereshöhe. Ich besuche ihn an einem sonnigen und milden Sonntag Anfang April.
In Arbeit…
In Arbeit…
In Arbeit…
bin wütig
Wann werden die Beschreibungen der Karseen vervollständigt? Bis jetzt wurde hier nur über zwei der insgesamt neun Karseen berichtet.
Hallo Annie,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, ich bin derzeit nicht sehr aktiv bei meinem Blog, da gerade anderen Dinge dran sind. Wenn sich das ändert, wirst du hier auch wieder mehr lesen.
Liebe Grüße, David