Für den Beitrag „Wie Wandern ganz besondere Gefühle in uns wecken kann“ auf dem Portal „harmonyminds.de“ durfte ich drei Fragen zum Thema Wandern beantworten.
Was passiert mit deinen Gedanken beim Wandern?
Gedanken hat man immer, auch beim Wandern. Ich laufe ja nicht gedankenlos durch die Gegend. Allerdings sind es andere Gedanken, die sich hier einstellen können. Beispielweise fällt es mir leichter, berufliche oder auch private Dinge zu reflektieren. Ein Vorteil dabei ist sicher die Umgebung, die von äußeren Reizen wie Telefon oder E-Mail weitgehend unberührt ist. In den Bergen ist das ab einer bestimmten Höhe schnell der Fall. Und natürlich nehme ich meine Umgebung auch viel bewusster wahr, weil ich nicht ständig durch Lärm oder Ähnliches abgelenkt werde.
Warum können Probleme am besten im Gehen gelöst werden?
Ob sie am besten beim Gehen oder Wandern gelöst werden, weiß ich nicht. Es kommt auch immer auf die Schwere des Problems an, nehme ich an. Aber das Gehen an sich, die Bewegung auf ein bestimmtes Ziel hin, macht den Kopf frei. Ich konzentriere mich auf den Weg und auf das Ziel, dass ich erreichen möchte. Ob das eine Hütte oder ein Gipfel ist, spielt keine Rolle. Meine Erfahrung ist: Je anstrengender eine Tour ist, desto mehr komme ich in eine Art meditativen Zustands. Ich bin dann ganz bei mir, auf dem Weg und beim Gehen.
Wie wichtig ist für dich das Thema „Freundschaft“ beim Wandern?
Es ist natürlich schön, wenn ich mit Freunden auf Tour gehe. Man kennt sich und seine Befindlichkeiten, kann gut aufeinander eingehen und sich aufeinander verlassen. In den Bergen werden Freundschaften dann auf eine Probe gestellt, wenn wirklich einmal etwas passiert. Wenn sich zum Beispiel jemand verletzt und absteigen muss. Dieses Verlassen aufeinander spielt aber umso mehr eine Rolle, je schwieriger das alpine Vorhaben ist. Wenn ich z.B. Teil einer Seilschaft auf einer Hochtour bin, bei der jeder eng miteinander verbunden ist, ist das etwas Anderes als bei einer Bergtour, bei der jeder für sich wandert.