Das Merino-Shirt „Lightwool Speed Shirt“ von Aclima aus 100 Prozent Merinowolle ist ideal für den sportlichen Einsatz. Auf Sardinien durfte ich es ausgiebig testen.
Ja, auf Sardinien wird es heißt werden. Das dachte ich im Vorfeld meines viermonatigen Aufenthalts als Wander-Guide auf der wunderschönen Mittelmeerinsel. Doch nach der Ankunft Anfang Mai war dem gar nicht so. Dunkle Regenwolken lagen über der Insel und die Temperaturen bewegten sich zunächst nicht von der 20-Grad-Celsius-Marke weg – zumindest nicht nach oben. Im Gegenteil: Das Thermometer fiel an manchen Tagen auch darunter. So nutzte ich das berühmte Zwiebel-Prinzip, sprich ich zog bei der Erkundung der Wanderrouten mehrere Lagen Kleidung an. Dabei kam das leichte Merino-Shirt „Lightwool Speed Shirt“ von Aclima aus 100 Prozent Merinowolle das erste Mal zum Einsatz. Und machte sich sehr gut als zweite „Schale“ am Körper. Das Shirt liegt eng am Körper an, so wie es sein soll. Diese Eigenschaft macht es so angenehm, das Produkt auch als eigene Kleidungsschicht bei kühleren Temperaturen zu tragen. Trotzdem leistet es maximale Bewegungsfreiheit, und auch das Gefühl des Reibens, Kratzens oder Scheuerns kommt nicht auf.
Das „Lightwool Speed Shirt“ wiegt gerade einmal 128 Gramm, und das spürt man direkt beim Tragen. Gerade bei Hitze ist dieses Gefühl wichtig, denn ja: Ab Juni wurde es auf Sardinien sukzessive wärmer, bis die Temperaturen irgendwann den Peak von 38 Grad Celsius erreichten. Aber trotz warmem Scirocco-Wind war das Shirt von Aclima in der Regel erste Wahl, wenn ich morgens in den Kleiderschrank griff, um mich für meine Wandertouren einzukleiden. Gerade an heißen Tagen. Der Grund: Das leichte Material füht sich angenehm weich auf der Haut an und der Schweiß, der bei solchen Temperaturen ausgiebig floss, zieht in die Fasern ein. So wird er von der Haut weg transportiert und es bleibt ein trockenes Gefühl zurück.
In meinem Blog-Artikel „Die dunkle Seite von Merinowolle“ schrieb ich bereits über die teils furchtbare Produktion von Merinowolle. Es ist kein Geheimnis, dass die Wolle für Outdoor-Bekleidung oft unter katastrophalen Bedingungen für die Merinoschafe erzeugt wird (das Verfahren nennt sich „Mulesing“). Auf diese Weise erzeugte Merinowolle-Produkte möchte ich weder selbst kaufen noch hier auf meinem Blog testen.
Mit dem „Lightwool Speed Shirt“ von Aclima bin ich dabei aber auf der sicheren Seite, denn das ist Mulesing-frei – wie übrigens auch der Rest des Outdoor-Bekleidungssortiments des norwegischen Herstellers, das entweder ganz oder teilweise aus Merinowolle besteht. In einem anderen Blog-Artikel habe ich darüber berichtet. Sprich: Wir haben es hier mit Outdoor-Kleidung zu tun, der artgerechte Tierhaltung zugrunde liegt. Die Produkte von Aclima sowie der gesamte Herstellungsprozess sind zudem Oeko-Tex zertifiziert. Aclima verzichtet auch auf schädliche Substanzen in der Wolle. Die Merinowolle stammt aus Tasmanien, Australien und Neuseeland. Wie mir berichtet wurde, reist Aclima regelmäßig in diese Länder und steht in direktem Kontakt zu den Bauern vor Ort.
Das „Lightwool Speed Shirt“ überhitzt bei strahlendem Sonnenschein und heißen Temperaturen nicht. Auf einer Wanderung hält die Wolle einen auch im feuchten Zustand noch warm. Ein weitere gute Eigenschaft des Shirts ist seine geruchshemmende Wirkung. Oft war ich nach einer Wanderung in der sengenden Sonne einfach zu kaputt, um meine Outdoor-Kleidung noch durchzuwaschen. Das Shirt hängte ich deshalb häufig auf meinen Wäscheständer vor meinem Hotelzimmer, was völlig ausreichend war, um es auszulüften. So konnte ich es mehrmals hintereinander tragen, ohne dass ich unangenehm nach getrocknetem Schweiß roch. Angenehm für meine Mitwanderer, angenehm für mich.
Test-Fazit
Das „Lightwool Speed Shirt“ unterstützt seinen Träger oder seine Trägerin durch permanenten Temperaturausgleich und zügigen Schweißtransport. Es muffelt auch nach mehrmaligem Gebrauch nicht und fühlt sich angenehm weich auf der Haut an. Abgerundet wird das Funktionsshirt durch einen kurzen Kragen mit Reißverschluss, der bei hoher Anstrengung für schnelle Belüftung sorgt. Das Shirt eignet sich auch als „Schale“ für das so genannte Zwiebel-Prinzip bei herbst- und winterlichen Temperaturen. Es ist bei 40°C waschbar.