In den Seitentälern des Murgtals im Nordschwarzwald gibt es viele kleine Heuhütten. Sonst nirgends in der Region. Was hat es damit auf sich?
Murgtal, Nordschwarzwald. Ich bin unterwegs auf der zweiten Etappe der „Murgleiter“ von Gernsbach nach Forbach. Diese Etappe ist mit ihren 24,3 Kilometern und 1.221 Höhenmetern im Anstieg nicht nur eine geeignete Trainingsetappe für alpine Touren. Immer wieder trifft man beim Gehen auch auf kleine Heuhütten, teils versteckt auf Lichtungen im Wald, teils an saftig grünen Wiesenhängen. Gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Natur explodiert, ist das ein toller Anblick.
Die Heuhütten stehen zwischen Reichenbach, einem Ortsteil von Gernsbach, und Forbach. Dafür müsst ihr einen Abstecher in die Seitentäler des Murgtals machen, zum Beispiel ins Kauersbachtal in Forbach-Gausbach. Die Heuhütten sind Teil der einzigartigen Kulturlandschaft des Schwarzwalds – sie gibt es nur hier.
Was hat es aber mit diesen Hütten auf sich? Hier kommt die Lösung: Vor rund 300 Jahren brauchten die Bewohner des engen Murgtals Platz für ihre Landwirtschaft. Also rodeten sie Wälder rund um den Fluss Murg und legten Wiesen an, die sie als Heuwiesen nutzten. Die Bauweise der Heuhütten stammt ursprünglich aus Tirol und wurde von Einwanderern von dort mitgebracht. Hier lagerte das Heu, bevor es im Winter wieder ins Tal gebracht wurde. Heute kommen Wanderer an vielen dieser niedlichen Hütten auf Touren rund ums Murgtal vorbei.
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