Bei bestem Kaiserwetter stand ich auf meinem ersten 4.000er. Eine aufregende und nicht ganz ungefährliche Tour auf den Weissmies im Wallis.
Was lange währt wurde am 16. August 2014 endlich wahr: Die Besteigung des Weissmies (4.017 m) im Wallis, und damit mein erster 4.000er. Rund drei Stunden Anstieg von der Gondelstation Hohsass auf 3.200 Meter, dann war’s geschafft.
Am Weissmies wurde mir überdeutlich bewusst, wie klein der Mensch doch im Vergleich zu den Gewalten der Natur ist. Wie Ameisen sehen sie aus, die Bergsteiger auf dem Weg zum Gipfel. Während sie unter einer jeden Moment in sich zusammenzustürzen drohenden Séracs hindurchlaufen.
Anfang August 2014 löste ein Eisfall des nachdrückenden Gletschers (oben) eine heftige Lawine aus. Das Lawinenfeld kann man links im Bild noch erkennen. Ein Teilstück der Route führt unterhalb in flacherem Gelände durch das Lawinenfeld. Die Normalroute unterhalb des Gletscherüberhangs war zwar noch existent, doch viel zu gefährlich. Wir gingen eine Ausweichroute, die schon ausreichend gespurt, aber nicht weniger aufregend war.
Die letzten Meter zum Gipfel verlangten uns noch einmal alles ab. Hier war die Höhe schon deutlich zu spüren. Rund eine halbe Stunde ging es steil hinauf, rechts von uns eine riesige Wechte über einem mehrere Hundert Meter tiefen Abgrund. Eine großartige Szenerie.
Rund 15 Minuten haben wir auf dem Gipfel verbracht, dann ging es bei bestem Wetter wieder abwärts. Auf dem Rückweg mussten wir zum zweiten Mal unter der riesigen Wechte durchlaufen. Da es recht warm und der Schnee schon sulzig war, wussten wir, was passieren konnte. Zum Glück ist es nicht passiert und das Ding hat uns verschont.